Eine inter-nette Klasse im Dom
Vergangenen Mittwoch besuchte die Klasse 7a der Nikolaschule im Rahmen eines Projektes in den Fächern Deutsch, Geschichte, Kunsterziehung, Musik und Religion den Dom.
Den Bericht dazu schrieben die Schüler selbst und schickten ihn zusammen mit einem selbstgemachten Digitalfoto per e-mail und Internet an die PNP. Mal schauen, ob die Passauer Neue Presse im Alltag auch schon mit den neuen Medien umgeht, meinten die Schüler, und unseren Artikel druckt!
Hier der Bericht:
Nach der zweiten Unterrichtsstunde marschierten wir am Mittwoch mit unseren Lehrern zum Dom. Dort wurden wir von Herrn Kickinger, unserem Führer, herzlich begrüßt. Wir stellten uns gegenseitig vor und gingen in den Dom hinein. Zuerst erklärte uns Herr Kickinger in sehr anschaulicher Weise die Entstehungsgeschichte, den Brand und den Wiederaufbau des Doms im barocken Stil. Über die Zeit des Barocks wussten wir ja schon viel aus dem Unterricht: schöne Fresken, Putten und Stuckverzierungen, Gold und Marmor, Licht und Schatten usw. Aber das in Wirklichkeit zu sehen ist ganz anders als nur im Geschichtsbuch! Und die vielen interessanten Einzelheiten, wie z.B. die Spielereien der italienischen Bauarbeiter, die nur der Eingeweihte im Dom erkennt, verblüfften sogar unsere Lehrer.
Nach der Besichtigung des Domhofes stiegen wir die Treppen im Glockenturm hinauf.
Uns erwartete eine Besonderheit, die nur sehr wenigen Schülern und auch Erwachsenen vorbehalten ist: eine Vorführung der berühmten Orgel vom Domorganisten Herrn Professor Werndl persönlich! Wir staunten nicht schlecht, als wir allein den Spieltisch mit den vielen Manualen und Registerknöpfen sahen. Der Herr Professor erklärte uns alles sehr genau und ließ die leisesten und lautesten, die höchsten und tiefsten Töne der Orgel erklingen. Dass es eigentlich fünf Orgeln sind, die alle auf wundersame Weise gleichzeitig gespielt werden können, erstaunte uns alle. Aber als der Domorganist in die Vollen griff und die Orgel mit Händen und Füßen rasend schnell bearbeitete, so dass ein wahrer Sturm der verschiedenartigsten Töne und Klänge im Dom auf- und abwogte, lief vielen von uns eine Gänsehaut über den Rücken. So gewaltig hatten wir noch keine Orgel gehört!
Wir bedankten uns recht herzlich für die tolle Vorführung, die uns bestimmt besser im Gedächtnis bleiben wird als manch normaler Unterrichtsstoff und verabschiedeten uns vom Herrn Professor.
Nur kurz besichtigten wir noch die Alte Residenz und das Treppenhaus der Neuen Residenz, denn die Zeit war schon sehr fortgeschritten.
Nachdem wir uns bei unserem Führer, Herrn Kickinger, dafür bedankt hatten, dass er es uns ermöglicht hatte, Unterricht einmal anders zu erleben, liefen wir wieder zurück zur Schule.
PNP vom 11.04.2000:
Wie Schüler eine Unterrichtsstunde in St. Stephan erlebten
Inter-nette Klasse im Dom
26.04.2000 Klasse 7a