Grüß euch Gott, ihr Kinder der 3 a,
nun bin ich also wieder da.
Meinen Namen kennt man in jedem Haus.
Ich bin ...

S(chüler):
der Heilige Nikolaus

N:
Meine Freude wäre wirklich groß, 
wenn ihr nicht wüßtet meinen Namen bloß! 
Vielleicht könnt ihr mir etwas sagen 
von früheren Zeiten, längst vergang‘nen Tagen?
S:
berichten, was sie über die Geschichte
des Heiligen Nikolaus‘ wissen

N:
Was ihr so wusstet über mich, das ist nicht schlecht,
darum verzichte ich auf meinen Knecht, 
der - allen hier nicht unbekannt -
Knecht Ruprecht oder Krampus wird genannt.
Nun aber mehr zu euren Taten, 
die nicht immer wohlgeraten. 
So lasst euch nun belehren, 
was ich vom Christkind musste hören!
Dass ihr am Anfang dieser Klasse
von Ruh und Aufmerksamkeit nichts wolltet hören 
und es euch oft gefiel, den Unterricht zu stören!
Dass hinsichtlich der Hausaufgaben 
so manche Schüler ,,Gedächtnislücken" haben. 
,,Oh je, das habe ich vergessen!" 
heißt die Entschuldigung nicht selten, 
doch lässt der Lehrer sie nicht gelten.
Dass die Schrift - so wollen es die Schüler wissen - 
ist immer ordentlich und rein.
Das kann doch nicht die Wahrheit sein! 
So mancher Blick ins Heft erzählt,
dass ihr die Buchstaben auch 
quält, indem ihr sie zieht in die Länge, Höhe, 
vor allem, wenn‘ s pressiert, o wehe!
 

Hört man die Glocke dann zur Pause, 
beginnt das Rennen über Stufen. 
In der Gard‘robe hört man rufen:
,,Wo ist mein Anorak, mein Schal, mein Schuh?" 
Bald wird draus Streit, schuld dran bist du! 
Wer ordentlich aufräumt die Sachen, 
kann über solchen Streit nur lachen.
Gar schlimm ist‘s oft am Pausehof!
Wie wild sieht man hier euch oft laufen, 
nicht selten auch mit ander‘n raufen! 
Egal ob Tüte oder Ball, 
herumgebolzt wird überall. 
Und welche Namen ich vernommen, 
das hat mir fast die Luft genommen.
Ein Mädchen sprach, ich glaub zum Hans:
,,Du alter Esel, du!" 
Da sprach der Hans:
,,Du dumme Gans bist eine blöde Kuh!" 
Zum Peter sprach ein and‘rer nun:
,,Du Affe, geh hier weg!" 
Da rief der Peter:
,,Dummes Huhn, ich weiche nicht vom Fleck!"
Oft meinte ich, ich hört‘ nicht recht.
Es tönte allenthalb:
,,Du Schafl Du Floh! Du blöder Hecht!
Du Hund! Du Schwein! Du Kalb!"
Ja selbst das Christkind staunte sehr. 
Es sprach: ,,Es scheint mir so, 
als ob ich auf dem Schulhof wär‘, 
doch bin ich wohl im Zoo."

Genug nun von den schlimmen Sachen. 
Ihr wollt sie doch nicht wieder machen? 
Wer ist‘s denn, der für eure Klasse spricht, 
damit die Mahnung ist umsonst hier nicht?

S (Klassensprecher):

gelobt besseres Verhalten

N:
Nun gut!
So lasst mich denn berichten 
von euren guten Taten, 
die nicht sind minder zu gewichten.
In meinem Buch steht‘s schwarz auf weiß, 
dass ihr beim Lernen schon seid leis‘,
dass fleißig ihr die Finger hebt 
und so den Unterricht belebt.
Dass ihr helft beim Blumengießen,Tür- und Fensteröffnen, 
Tafellöschen, Pausehof aufräumen und noch mehr. 
Solch‘ Dinge mag das Christkind sehr!
Was über Hausaufgaben ich gesagt, 
man sich nun nicht mehr so beklagt. 
Gottlob ist es jetzt meistens so, 
dass ihr sie ordentlich erledigt. 
So sei sie nun zu End‘, die Predigt.
Nur eines muss ich euch noch sagen:
Seid brav und fleißig nicht nur heut‘,
so macht ihr auch den Eltern Freud‘. 
Versprecht ihr mir, daran zu denken?

S:
Ja!

N:
So will ich euch auch gern beschenken. 
Bevor ich nun verteil‘ die Gaben, 
habt ihr vielleicht noch was zu sagen?

S:
tragen Gedicht, Lied oder Spiel vor