Datum
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Dauer
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15.09.00
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1. Betriebserkundung: Landwirtschaftlicher Betrieb
Erste Lehrplanbesprechung mit den beiden Parallelkollegen (1 weiblich, 1 männlich). Wir besprachen Bereiche für Erkundungen, wählten Urproduktion und Industrie für erste Erkundungen aus. Da der Kollege bereits einen landwirtschaftlichen Betrieb erkundet hatte, erklärte er sich bereit, anzufragen und sofort einen Termin zu vereinbaren.
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30 Min.
für Erkundung ca.10 Min.
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18.09.00
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In der Pause berichtete mir der Kollege, dass Anruf erfolgreich war.
Termin ist bereits festgelegt, für alle drei Klassen gemeinsam.
Auf meinen Einwand, ob 65 Schüler nicht zu viel sind, meinte er, dass hätten sie schon immer so gemacht. Wer bezahlt die Buskosten?
(Die landwirtschaftliche Lehr- und Versuchsanstalt befindet sich ca. 20 km vom Schulort entfernt). Das musste noch geklärt werden.
Ich war von dieser Massenveranstaltung nicht begeistert.
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5 Min.
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19.09.00
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In der Pause berichtete der Kollege, dass er 2 Angebote von Busunternehmen eingeholt und sich beim Schulamt der Stadt wegen der Kostenübernahme erkundigt habe. Wir sollten uns eine gute Begründung überlegen, warum wir nicht einen Betrieb in der Stadt auswählen. Hatten wir diese? Ich wusste aber keinen Bauernhof in der Stadt. Die hohen Buskosten (420 DM) waren mir ebenfalls ein Dorn im Auge.
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Ca.10 Min.
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20.09.00
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Bereits vor Unterrichtsbeginn berichtete der Kollege, dass die Kosten übernommen werden.
Informieren der Schulleitung/Kollegen, Eintrag in Wandkalender
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2 Min.
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26.09.00
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AL-Stunde
Rückgriff auf Zugangserkundungen aus 7. Jahrgangsstufe
Unterrichtsgespräch (UG) über Vorgehensweise, Ergebnisse, Erfahrungen
Zielangabe: Wir erkunden einen landwirtschaftlichen Betrieb.
Die Begeisterung der Schüler hält sich sehr in Grenzen.
PA: Stoffsammlung: Was interessiert uns? Wie gehen wir vor?
UG über Ergebnisse, Arbeit mit AL- Buch (Erkundungsplan)
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45 Min.
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27.09.00
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Al-Stunde Gruppenarbeit:
- Info-Suche im Internet nach Daten zu Betrieb
(Computer mit Internetanschluss im Klassenzimmer)
- Info-Suche im Internet zu Landwirtschaft
- Info-Suche in aktuellen Tageszeitungen/AL-Buch zur Landwirtschaft
- Erstellen eines Fragebogens zu Bereich Beschaffung
- Berufsbild Landwirt: Beruf aktuell/ Fragekatalog erstellen
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45 Min.
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04.10.00
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Al-Stunde
- Vorstellen der Gruppenergebnisse
- Genaues Verteilen der AA innerhalb der Gruppe - „Benimmregeln" besprechen
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45 Min.
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09.10.00
8. 15 Uhr
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Durchführung der Betriebserkundung
Es kam nur ein Bus, der zweite wartete an anderem Platz. : - (
Bei unserer Ankunft begann es zu regnen. : - (
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Ca. 20 Min.
Fahrt
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Impulsliste für Logbuch :
Absprachen
Anerkennung
Anspruchsniveau
Arbeitsblätter
Ärger
Auswertung
Beschwerden
Betrieb
Bewertung
Bibliothek
Bücher
Disziplin |
Nach der Begrüßung im Speisesaal bekamen wir allgemeine Daten zum Betrieb übermittelt. Allerdings verstand ich (und auch die meisten Schüler) nur wenig. Warum?
· Größe des Saals
· Zu viele Schüler
· Zu viele Schüler, die Privatgespräche führten.
Meine Kollegen störte das aber nicht, Ermahnungen wurden nur von mir ausgesprochen. : - (
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Ca. 30 Min.

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Eltern
Erfahrung
Ergebnisse
Erkundungsschwerpunkt
Fahrten
Fragen
Freude
Gruppenarbeit
Gruppeneinteilung
Gruppenerkundung
Hilfe und
Unterstützung
Hindernisse |
Dann hatten die Schüler Gelegenheit, Fragen zu stellen.
Meine Schüler begannen also ... Man verstand wenig, die meisten langweilten sich oder führten Privatgespräche. Auf meine Nachfrage, warum denn die anderen keine Fragen stellten, erhielt ich zur Antwort, dass sie nichts vorbereitet hätten. : - ( Ich war ziemlich sauer.
Nach diesem Trauerspiel erhielten die Schüler eine Brotzeit.
Aber warme Wiener mit Senf und Semmel und Getränke können in Zeiten von Burger King, Döner & Co den Ansprüchen vieler unserer Schüler nicht entsprechen. Also nächster Ärger, der Appetit ist auch mir vergangen. : - (
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Ca. 20 Min.


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Interesse
Internet
Kollegen
Kooperation Koordination
Lehrplan
Lektüre
Lernzielkontrolle
Lücken
method. Vorgehen
Motivation der Schüler
Organisation
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Danach Aufteilung der Schüler in drei Gruppen, leider nicht drei Klassen.
„Besichtigung" von:
· Imkerei
· Schweinestall mit Ferkeln in jeder Größe und fast umwerfendem Geruch
· Kuhstall mit Melkanlage.....
Es begann immer mehr zu regnen,
zwischen den einzelnen Stallungen waren relativ weite Wege zurückzulegen,
ich traf einige Schüler beim Rauchen an (der Kollege hatte es – wie er mir bestätigte - erlaubt- wenn er die Schüler beim Rauchen nicht sehe).
: - (
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Ca.1,5 Std.


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Ca. 11 Uhr
Partner
Planung
Probleme
Projektarbeit
Reaktionen
(Schüler, Eltern,
Betriebe, Schulleitung)
Streit
Schulbücher
Schulleitung
Schwierigkeiten
Schwerpunkte
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Rückfahrt, da Bus Linie fahren musste (!).
Es war mir nicht möglich, mich bei den zuständigen Herren zu bedanken, der Busfahrer wartete bereits mit laufendem Motor. In meinen Augen eigentlich eine Unverschämtheit. Aber ich wusste, dass das meine erste und letzte gemeinsame Erkundung sein würde. (War es aber nicht!)
Der landwirtschaftlichen Lehr- und Versuchsanstalt mache ich keine Vorwürfe. Die Organisation von ihrer Seite war durchaus in Ordnung, Erkundungen durch Schulklassen gehören dort zum Alltag. Drei Klassen auf einmal waren aber zu viel und die Ansichten unter uns Kollegen hinsichtlich Verhaltensregeln, Disziplin und Sinn einer Betriebserkundung waren zu unterschiedlich. Eine Absprache fand aber auch nicht statt.
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Ca. 20 Min

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Telefonate
Termine
Transfer
Treffen
Unterricht
Vereinbarungen
Verhaltenregeln
Vorbereitung
Wissen
Zufriedenheit
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Unterricht
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Schüler sauer, da nur sie Fragen stellen mussten („Die andern brauchen nichts tun.")
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Enttäuschung, weil viele Erklärungen nicht verstanden wurden (zu viele „ratschten")
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Begeisterung einiger Mädchen über die niedlichen Ferkel und Kälber
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Ca. 15 Min

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11.10.00
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Vor Unterrichtsbeginn: Ich bedankte mich bei meinem Kollegen für die Organisation. In Zukunft würde ich aber nicht mehr mit dieser großen Gruppe fahren und einen Betrieb in der Stadt auswählen. Ich machte den Vorschlag, bei der nächsten Erkundung doch einige negativ auffallende Schüler von solchen Veranstaltungen auszuschließen. Das werde er machen, war seine Antwort.
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Ca. 3 Min.
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Unterricht
Arbeitsteilige GA (AA zum Teil als Hausaufgabe bereits vorbereitet):
Die Schüler fertigten zu ihrem AA ein Plakat und stellten dieses in einem Kurzreferat der Klasse vor. Darin eingebunden waren Bilder , mit der Digitalkamera aufgenommen wurden. Diese druckten wir zum Teil aus.
Mit den Plakaten und Bildern gestalteten wir eine Pinnwand im Gang.
(In Auszügen beim Tag der offenen Tür wieder verwendet. )
Da die Ergebnisse der Erkundung aus bereits erwähnten Gründen zum Teil recht dürftig waren, lieferte unser AL-Buch weitere Infos.
Themen waren u. a.
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Landwirtschaft früher – heute ( in Verbindung mit Þ GSE)
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Der Rinderstall (Grundriss, Daten...)
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Landwirt – ein vielfältiger Beruf
Zwei Schüler verfassten ein Dankschreiben an den erkundeten Betrieb.
Auch in der nächsten AL-Stunde beschäftigten wir uns noch mit dem Thema Landwirtschaft.
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90 Min.
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2. Betriebserkundung: Industrie
Nach meinen Negativerfahrungen mit der ersten Erkundung graute mir eigentlich schon vor der zweiten.
Allerdings wusste ich von diesem Betrieb, was uns /mich erwartet: Ich hatte in diesem großen metallverarbeitenden Industriebetrieb schon eine Erkundung durchführen dürfen und einige meiner früheren Schüler hatten dort ihr Praktikum absolviert.
Am 18.10.2000 war auch der Berufsberater zu einem Einführungsvortag in meiner Klasse und jeder Schüler hatte ein eigenes Beruf aktuell.
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24.10.00

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Unterricht
Einige Jungen zeigten sich recht begeistert über die Auswahl des Betriebes für unsere zweite Erkundung. Mädchen beschwerten sich, dass wir nie in einen Betrieb gehen würden, der auch sie interessiere. Ich wies daraufhin, dass bereits zahlreiche Mädchen in diesen typischen Männerberufen arbeiten würden.
Wir legten für diese Erkundung den Schwerpunkt auf den Bereich Produktion.
Da der Betrieb eine umfangreiche Homepage hat, informierten wir uns zunächst über den Betrieb (Computer, Internet, Display immer im Klassenzimmer vorhanden): aktuelle Daten, Ausbildungsberufe usw. ... UG
Arbeitsteilige GA:
Erstellen eines Fragekatalogs zu verschiedenen Schwerpunkten: u.a.
- Was wird produziert? Für wen?
Wie wird produziert? Azubis? Wie viele? Voraussetzungen? Ausbildung?.......
- Dabei setzten die Schüler den vom Berufsberater erhaltenen Berufserkundungsbogen ein.
- Umweltschutz
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45 Min.

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25.10.00
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Besprechung in der Pause mit Kollegen bezüglich Disziplin während der Erkundung. Die Kollegen wollten diesmal bestimmte Schüler in anderen Klassen unterbringen. Der Kollege telefonierte mit Schulamt in der Stadt, ob der Bustransfer eingeplant sei. Dies wurde bestätigt. Die entsprechenden Kollegen wurden nochmals auf die Abwesenheit der Klassen am nächsten Freitag hingewiesen. Der Termin stand zwar schon lange im Kalender, aber manches vergisst man wieder.
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Ca. 5 Min.
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27.10.00
08.15 Uhr
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Bustransfer klappte diesmal wunderbar. 2 Busse brachten uns pünktlich in den Betrieb.
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10 Min.
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Im Betrieb wurden wir vom Ausbildungsleiter freundlich begrüßt.
Ablauf der Erkundung:
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Infos über Betrieb, Ausbildung, Einstellungstest, Firmenphilosophie (u.a.„Die Mannschaft bringt den Erfolg", Schau in den Spiegel und du siehst, wer im Betrieb für die Qualität verantwortlich ist.") Þ alle Schüler sehr aufmerksam und interessiert, weil sehr gut gehaltener Vortrag, schülergerecht,
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von jedem Platz aus gut hörbar : - )
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Aufteilung in vier überschaubare Gruppen (ca. 14 Schüler), Führung durch Lehrwerkstatt mit der Möglichkeit Azubis(auch Mädchen) zu befragen, durch die Produktionshallen (Meister, Gesellen) in Erklärungen mit einbezogen, Schüler hatten jederzeit Gelegenheit ihre Fragen zu stellen, auch soziale Einrichtungen wurden gezeigt. : - )
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Abschlussrunde in der Kantine, zwar ohne Bewirtung, was aber keinesfalls negativ war.
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Die Zeit verging wie im Fluge. Ich musste mich fast nicht ärgern : - )
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Der Bus holte uns pünktlich um 11.30 Uhr wieder ab.
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Es war eine rundum gelungene Erkundung, was auch die meisten Schüler (auch einige Mädchen) bestätigten.
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3 Std.

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Herbstferien
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07.11.00
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Unterricht
Auswertung der Erkundung in arbeitsteiliger Gruppenarbeit
Wir bekamen umfangreiches Infomaterial, mit dem meine Schüler gut arbeiten konnten: relativ kurze, leicht verständliche Texte, zahlreiche Bilder.
Gestaltung von Plakaten, die die einzelnen Gruppen dem Plenum in Kurzreferaten vorstellten. Þ Ausstellen am Tag der offenen Tür
Dankschreiben an Betrieb verfassen
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45 Min
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Unterricht
Welche Anforderungen stellt ein Betrieb heute an seine Azubis?
Grundlage für das UG waren die Ausführungen des Ausbildungsleiters.
Mit Digitaler Kamera hatte ich die einzelnen Folien mitfotografiert ( natürlich mit Genehmigung). So konnten wir sie nochmals genau durchbesprechen. Sie entsprachen genau den in unserem LP geforderten Schlüsselqualifikationen.
Die Schüler fassten das Wesentliche jeweils in Stichpunkten zusammen
und gestalteten zwei Plakate, die wir um Schulgang aufhängten und die von zahlreichen Schülern der Jgst. 7 – 10 gelesen wurden.
Über solche Hinweise freue ich mich bei Betriebserkundungen immer sehr, da sie meine Worte, Hinweise bestätigen, und die Schüler sie so hoffentlich einsehen und glauben. Was man von verschiedenen Menschen hört, wird vielleicht doch wichtig und richtig sein. : - )
Die Ergebnisse der Erkundung flossen in den weiteren Arbeitslehreunterricht ein.
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45 Min.
 
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06.03.01
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3. Betriebserkundung: Handwerk – Kfz- Verkauf und Werkstatt
Ich brachte meinen Wagen zum Kundendienst in die Werkstatt. Zufällig sah ich den Mitarbeiter, der für Betriebserkundungen zuständig ist. Spontan entschloss ich mich zu fragen, ob ich mit meiner Klasse kommen könne.
Er freute sich sichtlich über unser Interesse. Wann wollen wir kommen?
Vielleicht noch andere Klassen? Ich vereinbarte einen Termin für meine
Klasse für die nächste Woche, mit den Kollegen musste ich ja erst sprechen.
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10 Min
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07.03.01
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Gespräch vor Unterrichtsbeginn mit Kollegen, ob Interesse bestehe.
Ja natürlich.
Anruf in der Pause in Betrieb, Termin für die beiden anderen Klassen vereinbart.
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3 Min
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07.03.01
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Unterricht
Ich informierte meine Schüler über unsere Erkundung in der nächsten Woche. Da vier Jungen das Praktikum als Kfz-Mechaniker absolvieren wollten, war das Interesse groß. Auch die Mädchen zeigten sich dieses Mal nicht abgeneigt. Außerdem freuten sie sich, dass wir alleine gingen.
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2 Min.

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07.03.01
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Die Vorbereitung der Erkundung verlief wenig zeitaufwändig. Den Schwerpunkt unserer Erkundung legten wir auf den Bereich Absatz / Verkauf. In GA erstellten die Schüler zu den im AL-Buch gegebenen Stichpunkten Fragen.
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25 Min.
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13.03.01
8.30 Uhr
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Wir gingen zu Fuß zum Betrieb
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15 Min.
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Sehr freundliche Begrüßung
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Aufteilung der Klasse in zwei Gruppen
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Führung durch die einzelnen Abteilungen (z.B. Ausstellungsräume für Neu- und Gebrauchtfahrzeuge, Verkaufsraum, Lager, Werkstatt, Lackiererei) mit der Möglichkeit
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sofort Fragen zu stellen an Meister, Gesellen und Azubis
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Bewirtung in der Caféteria
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Geschenke an Schüler (Kugelschreiber, Lineal, Notizblöcke, Bildbände über Autos)
Die Schüler waren sehr interessiert und diszipliniert. : - )
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2 Std.

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10.45Uhr
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Zu Fuß zur Schule zurück.
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15 Min.
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11.00Uhr
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Schüler: „Alle waren sehr freundlich zu uns. Die haben sich richtig gefreut, dass wir gekommen sind. Das war toll."
Diese Aussage kann ich nur bestätigen. : -)
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14.03.01
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Unterricht
- Dankschreiben mit Bild per E-mail an Betrieb
- In welchen Berufen wird ausgebildet?
- Berufsbilder erstellen (Broschüren aus Betrieb, Beruf Aktuell)
- Angebot an Lehrstellen in diesen Berufen (Tageszeitung seit Schuljahresbeginn)
- Marketing im Handwerk (Infos auch im Al-Buch)
- Karriere im Handwerk (Infos auch im Al-Buch)
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Ca. 3 mal
45 Min
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Kurzes Fazit:
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Betriebserkundungen sind Höhepunkte im AL-Jahr. Selbst das beste Buch kann die Praxis nicht ersetzen.
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Betriebserkundung wenn möglich nur mit einer Klasse durchführen. Das schont meine Nerven und auch meine Schüler erkunden lieber allein.
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Betrieb nicht an den Interessen der Schüler vorbei auswählen. Bringt nichts.
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Wenn möglich Betrieb am Ort auswählen.
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Betrieb sollte vorher bekannt sein.
Es kostet mich zwar zunächst vielleicht mehr Zeit, aber erspart mir manchen Verdruss mit Kollegen und Schülern.
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Die Beschränkung auf eine betriebliche Grundfunktion ist zwar in der Vorbereitung durchaus einzuhalten, während der Erkundung lernen die Schüler den Betrieb als Ganzes kennen und die Beschränkung entfällt damit wieder.
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